Vorbemerkung

Das "Wochenblatt für Landwirtschaft und Landleben" vom Landwirtschaftsverlag in Münster hat ganz hinten eine Seite, die geschichtlichen Ereignissen rund um die Landwirtschaft gewidmet ist. Der zuständige Redakteur ist der Historiker und Buchautor Gisbert Strotdrees. Sein Name, seine Recherche und sein Riecher für Themen sorgt für interessantes Hintergrundwissen zur Landwirtschaft in Westfalen-Lippe. 

Die Serie "Jüdisches Landleben" basiert auf umfangreichen Vorarbeiten zum Thema und verdient eine daher besondere Aufmerksamkeit. Ein Bezug zur Region, dem Kreis Höxter, ist in mehreren Beiträgen evident und konkret benannt. Kein Wunder, denn der Anteil jüdischer Bürger war im Gebiet des alten Hochstifts Paderborn relativ hoch. So auch im Kreis Höxter: In allen Städten und vielen Dörfern gab es ein reges jüdisches Leben. 

Im Oktober 2021 begann die Serie „Jüdisches Landleben“ in Westfalen. Sie dauerte bis Ende Mai 2022 und umfasste 35 Beiträge. 
Die Beiträge beschäftigen sich mit der landwirtschaftlichen Tätigkeit und Höfen, über Ressentiments aus dem 19. Jh. von promienten Bauernvertretern wird berichtet, die Sprache der Viehhändler und zwei jüdische Mundartdichter werden dargestellt. Das Thema NS-Zeit beginnt mit dem Reichserbhof-Gesetz 1933 und berichtet von den Maßnahmen der Ausgrenzung und Verfolgung. Schicksale von Personen werden dargestellt (Adelsheimer, Spiegel). Der Autor erfährt zahlreiche positive Rückmeldungen aus dem Leserkreis, ein Grund mehr, sich dem Thema zu widmen. 

 

Zur Vorgeschichte    

In zahlreichen Orten des ländlichen Westfalens lebten jüdische Familien, oftmals seit Jahrhunderten. Der Redakteur schreibt zum Start der Serie: „Sie handelten mit Vieh und Fleisch, mit Getreide, Textilien und Gemischtwaren aller Art. Habenichtse waren ebenso unter ihnen wie wohlhabende Bürgerfamilien, zu ihnen zählten Ärzte und Tierärzte, Schuster, Schneider und andere ländliche Kleinhandwerker – und, ja, sogar auch Landwirte. Sie lebten mit ihren Familien sowohl im Nebenerwerb wie wir heute sagen würden, als auch im Haupterwerb. An das in der NS-Zeit vernichtete jüdische Landleben in Westfalen, an seine Traditionen, Kultur und Geschichte, an die Vielfalt und Besonderheiten zwischen Rhein und Weser erinnert die neue historische Serie ...“ [Wochenblatt 40/2021].

 

Es folgen diese Beiträge 

 

  • Mehere Wochenblatt-Beiträge mit Bezug Brakel und Kreis Höxter (hier)

  • Hinweise im Buch mit Bezug zu Brakel und dem Kreis Höxter (hier)

  • Buch Jüdisches Landleben 2024 von Gisbert Strotdrees (hier)