Siedlung von Warburger Bauern in den Provinzen Posen und in Schlesien

 

Das Buch

Walter Jürgens (1971)
Warburger Bauern und Handwerker siedeln im Osten.
Hrsg. Vereinigung der Heimatfreunde Warburg. Druck Heinrich Werth, Warburg. 160 S., mit Fotos von den Siedlern und einigen Grafiken 

beschreit die rege Siedlungstätigkeit aus dem Kreis Warburg in die deutschen Ostgebiete in den Provinzen Posen und Schlesien. Posen wird besonder ausführlich behandelt. Teilweise machten große Konvois auf den Weg und mehrere hundert Personen machten sich auf in eien neue Heimat in ca. 30 Orten. 

 

Zur Person Walter Jürgens

Walter Jürgens stammt aus einer Bauern- und Lehrerfamilie aus Bühne und war zuletzt Direktor der Landwirtschaftsschule Lauban (Niederschlesien). Zurückgekehrt und als OLR i. R. widmete er sich der ehrenamtlichen Vertriebenenarbeit und war Vorsitzender des BdV (Bund der Vertriebenen, Kreisverband Warburg. Im Rahmen dieser Tätigkeit hat er die Karteikarten und Akten des Kreises ausgewertet, um diese Episode der Geschichte der Nachwelt zu überliefern. Sein Vorwort stammt aus dem Jahr 1968.

 

Vorwort von Wilhelm Simon mit dem Hinweis zu den aktuellen Ostverträüger der Brandt-Regierung

Wilhelm Simon, damaliger Kreisheimatpfleger, weistin seinem Vorwort auf die 1970 beginnenden Verhandlungen der Brandt-Regierung mit der Sowjetunion, Polen u. a.. die schließlich 19734 in den Ostverträgen mündeten(Staatsvertrage). Eine wichtige Voraussetzung dafür war Sprachregelung mit dem ehemaligen Besitzstand und der völkerrechtswidrigen Vertreibung. Simon spricht von der „völkerrechtlichen Anerkennung des gegenwärtigen Besitzstandes“, was die Vertriebenen sehr schmerzlich war. Das Grundrecht auf „überlieferte und erarbeitete Heimat“ sei beiseitegeschoben worden. Und dann erinnert er an die „schrecklichen Jahre harten, grausamen Erlebens und Durchstehens“ bei der Flucht und Vertreibung, von „manch grausamen Geschehnissen bei der Vertreibung der Menschen und Familien des besiegten deutschen Volkes“.

Das Buch möge auch dienen als „Mitteilungen über die Eingliederung der Vertriebenen in den volkhaften Lebensbereich der Bundesrepublik“.

Anmerkung Koch: Der Verzicht auf das Recht auf Heimat und Eigentum führte zu lebhaften Debatten. Erst unter Bundeskanzler Schröder (2006) wurde das umstrittene Kapitel endgültig besiegelt: „Vermögensfragen sind kein Thema mehr in den deutsch-polnischen Beziehungen“.

 

Buchgliederung

Das Buch gliedert nach einer Einführung über frühere Ostsiedlungen in die Kapitel Warburger Siedler

- im Posener Raum,

- in Oberschlesien, Niederschlesien sowie

- in weiteren Ostgebieten.

Ein besonderes Kapitel „Siedlungstätigkeit ab 1914“ weist auf die führende Rolle des Kreises Warburg bei der Ostsiedlung hin. Landrat Dr. Schoenkaes (1878-1930) und Oberinspektor Bertram haben sich – landesweit- darum besonders verdient gemacht. Sie haben Konvois zusammengestellt, Hilfestellung bei den Formalitäten und finanziellen Dingen gegeben und sogar die Siedler im Osten besucht, um Missstände in Augenschein zu nehmen.

Das Buch endet mit einem Alphabetischen Namensregister der Siedler (mit Herkunftsort und Siedlungsort). Es folgt noch ein Alphabetisches Namensregister für 22 weitere westfälische Siedler, darunter 9 aus Tietelsen, Reelsen, Brenkhausen, Jakobsberg, Dalhausen, Beverungen und Ottbergen.

Anmerkung: Leider finden sich keinerlei Hinweise auf die ab 1950 neu geschaffenen Siedlerstellen in Deppenhöfen , Schönthal usw.


Anhang

Im Anhang stellen sieben  Sponsoren teils mit ausführlichem Überblick ihre Einrichtungen vor. Es sind:

- Spar- und Darlehnskasse Warburg

- Jacobi KG (VW-Werkstätten)

- Kreis- und Stadtsparkasse Warburg

- Zuckerfabrik Warburg

- Warburger Papierfabrik

- Brauerei Fr. Kohlschein

- die vier Apotheken