Der Taubenturm war nicht nur zur Zierde sondern auch Ausdruck adeliger Macht. Der Bau von solchen Türme musste wohl ursprünglich durch den König genehmigt werden.

Auf mehreren Gütern in Brakel und Umgebung, auch in Klöstern wie in Gehrden, befinden sich die runden Taubentürme auf dem Gelände. Teilweise werden noch heute Tauben gehalten. Früher waren es gerne auch mehrere hundert Tiere. Tauben waren adeliges Privileg, ein Ausdruck des Luxus und nebenbei eine Delikatesse auf dem Speiseplan. Dafür gab es Fleischtauben als eigene Nutzungsrasse. Die meisten waren wohl normale Brieftauben.


In Freiflughaltung gehalten, schwärmten die Tiere aus und suchten Futter in der weiten Umgebung, gerne auch in den Dörfern in den Gemüsebeeten. Das führte zu Spannungen und aktenkundigen Auseinandersetzungen.


Der Taubenturm hatte über eine lange Zeit auch die Funktion als Gefängnis für die Dienstleute des Hofes. Wer z. B. des Diebstahls überführt wurde, musste einige Tage in der unteren Etage des Turmes ausharren. Dieses Vorrecht des Gutsherren wurde lange geduldet von amtlicher Seite. Und so war der Taubenturm aus Ausdruck adeliger Macht. 

     
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