Gemeinschaftsanlagen für Kühlen und Waschen am Beispiel Erkeln

 

Die bis 1970 selbständige Gemeinde Erkeln hat die Möglichkeiten genutzt, über umfangreichen Waldbesitz ein Gemeindevermögen aufzubauen und geschickt zu verwalten. Aud der glückliche Umstand einer Stiftung eines Amerika-Auswanderers (Kieneke/Katz), die um 1900 an die Gemeinde ging, befreite sie vor manchen Geldsorgen.

Im Heimatbuch von 2006 werden die eindrucksvollen Leistungen aufgelistet, die den Schritt in die Moderne wesentlich erleichterten.

  • Elektrizität
  • Kanalisation und Wasserversorgung
  • Straßenbau
  • Gemeindehalle etc.

Hier soll es um die Gemeinschaftsanlagen gehen, die für die die rund 750 Einwohner einen großen Fortschrift bedeuteten:

 

Waschanlage

Eine umfangreiche Anlage wurde 1953 errichtet. Sie umfasste neben dem Bereich für Waschen und Mangeln auch mehrere Dusch- und Wannenbäder. Für den ordnungsgemäßen Betrieb war zwei Frauen angestellt.    

 

Gefrieranlage

Eine erste Anlage mit wurde 1955 im Keller des Kindergartens errichtet. 1957 erfolgte der Bau eines kleinen flachen Gebäudes mit zahlreichen Kühltruhen und Eisfächern von je 200 Liter. Das war eine große Erleichterung für die Wirtschaftsführung der Haushalte, von denen die meisten Hausschlachtung betrieben und über viel Gemüse und Obst aus dem eigenen Garten verfügten. Statt der Haltbarmachung mit Salz oder der umfangreichen Wurstherstellung konnte Fleisch zerlegt und eingefroren werden oder in Dosen eingekocht werden. Außerdem waren auch Konservengläser eine wichtige Hilfe für die Haltbarmachung. Die Gefrieranlage wurde genossenschaftlich betrieben und ein Haushalte vermietet. Um 1980 konnten sich viele eine eigene Kühltruhen leisten und so fand die Gemeinschaftsanlage bald ihr Ende. Sie wurde 1990 förmlich aufgelöst.  


Diese Anlagen (u. a.) wurden gefördert durch das Land NRW (über die Förderprogramme bei der Landwirtschaftskammer). Ein stolzer Bercht wurde 1958 in Bad Driburg bie der Tagungen der Agrarsozialen Gesellschaft in Göttingen vorgetragen.

 

Bei einer privaten Umfrage im Dez. 2022 von Frederik Grundmeier (Köln?) auf der Faceboo-Seite Brakel-go werden neben Erkeln genannt

  • Brakel: bei Elbracht-Hülseweh (Am Thy) und im alten Feuerwehrgerätehaus (Westmauer)
  • Hembsen: in der Gemeindehalle
  • Istrup: beim Kindergarten 

 

Eine Literaturstelle ist auch ein Warte-Artikel. 

Heinz Lummer (2020):
Die Geschichte der Gefrieranlage in Hegensdorf. in Die Warte 186/2020, S. 27